Heimstatt

Bruderschaft

Gefallene
und Vermisste


Rotten (Söldner)

Söldnerdasein

Beutegut

Lager

Chronik

Vergangene Reisen

Minne

Kalendarium

Marktplatz

Verbündete

Herkunftsangaben

 

 




Allgemein        Rotte        Voraussetzungen      Kirche als Wegbereiter      Kirche als Gegner
a
Krieg                Berühmte Söldner                          Das Ende der Rotten         Quellen  

Welche Voraussetzungen begünstige die Entstehung von Rotten?

Grob kann man die Gründe in zwei Gruppen zusammenfassen:
Es gab einfach gesagt gute politische und wirtschaftliche Voraussetzungen.

Wirtschaftlich?

Eine wichtige wirtschaftliche Voraussetzung war dafür jedoch Grundlage.
Die Geldwirtschaft setzte sich Mitte des 12. Jh. bei der breiten Masse durch.

Ursache war eine Überproduktion an Lebensmitteln die durch das ausbleiben der Vermerke von Hungersnöten in Chroniken belegt wird. Die damit einhergehende Durchsetzung der 3-Felder-Wirtschaft und eine Erweiterung der Rinderzucht ermöglichte Handwerker eine Spezialisierung und wahrscheinlich auch ein Leben in der Stadt in der sie sich zu organisieren begannen und Geld für ihre Dienste bekamen, das sie wiederum in Lebensmittel umsetzten (Arbeitsteilung).
Städte und die Bevölkerung an sich wuchs, die Machtverhältnisse verschoben sich. Händler und Bosse von Manufakturen (Tucher) wurden reich. Schiffe die bis zu 200 Tonnen transportieren konnten und den Ausbau erster Gebirgspässe (Brenner/Gotthard)  steigerten den Stellenwert der Städte, durch ihre Funktion als Handelszentren für Fernhandel.

So gerieten selbst die niedrigsten Schichten in den Kreis der Geldwirtschaft und der Stellenwert des Geldes gewann auch in den Köpfen der einzelnen.

Politisch?

Die Außenpolitischen Tätigkeiten der Oberlehnsherren schwächten die Macht im Inneren.
Die Macht und Reichtümer mancher Vasallen wuchsen jedoch deutlich.
Das gleiche gilt für die ersten großen Städte.
Was ein höher gestellter Lehnsherr oder Machthaber dem untergeordneten immer voraus hatte war die Anzahl verfügbarer Soldaten. Die die Zweifel an deren Machtansprüchen hatten, waren teilweise sehr reich und glichen ihren Nachteil mit bezahlten Rotten aus.

Das Feudalsystem war für eine Mobilmachung äußerst träge. Der König sagt es dem Herzog, der dem Graf, der sammelt Bauern, rüstet sie aus, bildet sie grob aus und lässt sie einrücken. Das kann Monate dauern. 40 Tage bekam ein Vasall Zeit, wenn er über die Alpen musste sogar 410. Da gab es schon den ersten Konflikt mit der Dauer des Kriegsdienstes der an sich schon nicht länger als 40 Tage dauern sollte. Rotten waren so gesehen komfortabler.

Im Reich hatte man die natürliche Barriere Alpen auszugleichen. Die Staufer mussten die reichen Norditalienischen Städte in den Griff bekommen. Im Norden mussten sie sich mit Heinrich dem Löwen auseinandersetzen. Die Kämpfer die das Feudalsystem bot waren für solche Distanzen völlig ungeeignet.
Im Norden Italiens waren Gebiete der Lehen im Vergleich zu den riesigen Städten völlig unzureichend.
 

Geld machte es auch möglich länger Feldzüge, erste Materialschlachten durchzuführen. Und wenn man nicht verlieren und nicht verhungern wollte musste man seine Bauern während der Ernte heimschicken und irgendwie ersetzen.


Was bedeutet das im Bezug auf die Rotten?

Durch die dauernde Verfügbarkeit von Geld in allen Schichten war es auch erstmals möglich die Einmalzahlungen bei Dienstantritt für Soldaten in regelmäßige Zahlungen umzuwandeln und so Soldaten eben auch auf Dauer zu binden und sei es nur als Stadtgarnision oder Begleitung für Handelskarawanen.
Zuvor sorgten die Adeligen für die Sicherheit von Händlern, aber jetzt nachdem Händler zunehmend Konkurrenz für den Adel wurden mussten sie das selber in die Hand nehmen.
Der Beruf "Kämpfer" war geboren. Berufssoldaten waren immer und schnell greifbar und gut ausgebildet, im Vergleich zu dem was das Feudalsystem hergab. Außerdem konnte jeder auf Söldner zurückgreifen unabhängig von Stand oder Landbesitz.
Außerdem war es auch eine Art Arbeitsteilung Söldner zu bezahlen, damit die Bauern ihrer eigentlichen Tätigkeit nachgehen konnten und somit wieder den Reichtum der Vasallen erweitern konnten. Indirekt ermöglichten die Bauern selbst ihren Ersatz auf dem Schlachtfeld.
So geschehen im 12. Jahrhundert in den Kriegen zwischen Frankreich und England. Dort standen sich zuletzt  "stehende Söldnerheere" gegenüber.

Zusammenfassend:
Durch den Einsatz von Geld war es einem Menschen möglich unabhängig von irgendeinem Stützpunkt an Lebensmittel zu kommen. Die Verschiebung der Macht bedurfte dem Zugriff einer schnell verfügbaren und gut ausgebildeten Berufsgruppe der nun auch regelmäßig gutes Geld geboten werden konnte.
Die Berufsgruppe "Kämpfer" war geboren.

Allgemein        Rotte        Voraussetzungen      Kirche als Wegbereiter      Kirche als Gegner
a
Krieg                Berühmte Söldner                          Das Ende der Rotten         Quellen