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Der Vertrag:

Söldner waren vergleichsweise teuer, und nur die besser gestellten konnten sich dauerhaft welche leisten. So lange der von Dienstherren und jedem einzelnen Söldner unterzeichnete Vertrag eingehalten wurde, hatte auch niemand etwas zu befürchten. Plünderungen waren so in den eigenen Gefilden nahezu ausgeschlossen. Für die Gegner fast genau so sicher. Waren Söldner lange genug ohne Einkunft war ihnen letztlich egal woher sie ihre Verpflegung bekamen, wehren konnte sich gegen sie eh kaum einer.

Trotzdem wurden viele Verträge geschlossen, denn den Arbeitgebern waren teure Profis aus eigenem Antrieb viel lieber als erpresste Laien die ihnen zudem nur kurze Zeit zur Verfügung standen. Diese Verträge nannte man in Italien Condottas woraus sich der Name der italienischen Söldner auch ableitete: Condottieres.
Die Verbreitung von Verträgen an sich verdanken wir übrigens den Staufern, die diese Erfindung aus Süditalien über die Alpen in unseren Kulturkreis brachten.

Da die Söldner keine persönliche Bindung zu ihren Dienstherren hatten, waren sie auch schnell weg wurde der Vertrag von ihm nicht eingehalten. Hingegen hatte ein Dienstherr wenig Möglichkeiten eine vertragsbrüchige Truppe loszuwerden. Sie waren ja seine Macht. Sie würden es niemals zu lassen dass er ein Frondienstlerheer ausheben könnte und war er nicht so reich um noch eine größere Truppe an Söldner zu verflichten muss er einfach erdulden was ihm seitens seiner Söldner wiederfuhr. Konnte er es sich leisten die eine Truppe zu vertreiben war es nicht ausgeschlossen, dass er in einen Teufelskreis geriet.

Andererseits gab es für Söldner kein Weg zurück in die Gesellschaft. Sie waren zwar ohne Pflichten, aber eben auch Rechtlose. Und da das Söldnertum noch nicht so verbreitet war wie zu Landsknechtszeiten war es für einzelne unzufriedene Soldaten nicht leicht bei einem anderen Heer Anschluss zu finden. Es blieb ihnen also nur noch die Suche nach einem artverwandten Job wie Wache eines Handelszugs oder Garnison einer Burg oder einer Stadt, bestenfalls als Leibgarde von jemanden der sich dergleichen leisten konnte. Aber das waren seltene Jobs, da Burgen in ruhigen Zeiten mit 10-20 Mann Burgbesatzung schon sehr gut besetzt waren. Und der Burgenbauboom hat gerade erst begonnen. Es ist also anzunehmen, dass sich die Söldner einiges gefallen ließen und auch einige Missstände erduldete bevor er sich ins Ungewisse begab. Meist wurden die Verträge also sicher von beiden Seiten eingehalten.


Auszug aus der Chronik der Fraternitas
in eigener hochmittelalterlicher Schrift