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Der Körperschutz

Wie schon mehrfach erwähnt legten die Rotten mehr Wert auf Einheit und Beweglichkeit. Daher trugen viele einfach gar keine Rüstung. Einige trugen sicher Gambesons. Sie waren vergleichsweise günstig, leicht und trotzdem sehr sicher. Sie waren mit bis zu zehn Zentimetern dick Pferdehaar aufwattiert oder mit 7 bis zu 30 Lagen Stoff aufgepolstert.

Da sehr scharfe Waffen eher selten waren hielten diese Stoffpanzer einiges ab und vor allem eben auch einiges aus. Als mehr Klingen scharf wurden, vielen sie sicher schnell auseinander, mangels Verstärkung, was dann nach unserer Zeit sicher zur Entwicklung von Brigantinen führte, die unter der äußersten Schicht Stoff einfach Eisenplatten eingenäht hatten. Aber das ist ein anderes Thema.

Empfindliche Stellen (Knie, Achseln die aufgrund der Beweglichkeit ja auch nicht so dick wattiert sein durften) an den Gambesons wurden aber auch schon im Hochmittelalter mit Scheiben aus gehärtetem Leder verstärkt, dem so genannten Cuir Bouillie, die einfach auf den Stoff der Stoffpanzerung oder der normalen Kleidung genäht wurden.

Kettenhemden dürften äußerst selten sogar beinahe ausgeschlossen gewesen sein, da sie viel zu teuer und eben auch nicht zur Philosophie passten. Hatte ein Soldknecht das Glück eines zu erbeuten wäre es klüger das Hemd zu verkaufen und sich gefahrenfrei zur Ruhe zu setzen. Würde er es tragen und weiterkämpfen würde er über Jahre nicht so viel Geld machen, wie beim Verkauf immer noch mit dem zwar geringerem Restrisiko doch noch erschlagen zu werden. Wenn dann wären sie als Prestigeobjekt der Führungsriege denkbar (Ein berühmter Condottiere des 15. Jh. trug zwei Kettenhemden unter einer brünnierten Vollplatte!). Andererseits ist für uns nicht vorstellbar welcher Stellenwert Ruhm und Ehre die man als Kämpfer erreichen konnte einnahm. 

Wenn dann wären sie aber in jedem Fall vernietet. Gambeson und Kettenhemd hatten lange Ärmeln und waren überknielang. Sie waren meistens mit Reiterschlitzen vorne und hinten versehen, auch bei Fußtruppen. Seitlich Schlitze gab es zwar auch, waren aber eher selten.


 
Typischer Gambeson und eine noch typischere Kettenpanzerhaube mit für unsere Region sehr typischem rechteckigem Latz in Nacken und Brustbereich.

 


Gambeson aus 7 Lagen Leinen. Er allein wiegt fast 10 Kilo.