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Zusammensetzung und Vorgehensweise im Feld

Reiterei

In einer Zeit in der einzelne Reiter ganze Schlachtfelder dominierten gab es sehr wenige Reiter an sich. Berittene Söldner sind daher äußerst unwahrscheinlich. Noch unwahrscheinlich sind Adelige Söldner. Adel bestand zu dieser Zeit hauptsächlich aus Hochadel und war an sich noch ziemlich selten. Das heißt, die einzelnen besaßen so große Ländereien, dass sie ewig davon leben konnten. Selbst ein bei einem Herrn in Ungnade Gefallener kommt locker bei einem anderen unter. Ritter waren sehr gefragt. Dass ein Ritter auf einen Schlag durch die Mittelschicht und Unterschicht rasselt und bei den Gesetzlosen landet ist nahezu ausgeschlossen.


Infanterie

Rotten bestanden also nahezu komplett aus Fußsoldaten.
Zumeist waren die mit Stangenwaffen und langem Schild bewehrt, aber eher leichter Defensivbewaffung. Ihre Stärke begründete sich wie gesagt eher in der Zusammenarbeit und ihre Aufgaben waren nie offensiv. Zum Beispiel als Prellbock für Kavallerie- und Infanterieangriffe um den ersten Schwung zu nehmen. Um Fernangriffe auf sich zu ziehen und standzuhalten. Als mobile Bunker für eigene Fernkämpfer, für Kriegsgerät oder für Ritter oder andere Kämpfer ums sich für einen neuen Angriff zu sammeln.
Zu diesem Zweck nutzten sie vorwiegen zwei Formationen. Die Schildmauer: Schulter an Schulter, Schild an Schild. Oder den Schildwall: Eine Reihe knieend mit Schilden am Boden und die zweite Reihe stehen mit den Schilden im 45° Winkel mit Unterkante an der oberen Kante der ersten Reihe. So waren sie die Köpfe beider Reihen vor Angriffen von oben geschützt.
Der Verbund löste sich erst auf, falls sich die Reihen des anstürmenden Gegners auflösten und auch dann wurde nach Möglichkeit nur zu einer kurzen Attacke angesetzt. Aber Grundsätzlich ist genau dieses Nachsetzen und Aufreiben flüchtender oder neu formierender Gegner die Aufgabe von Kavallerie, so welche greifbar ist. Das war das Hauptbetätigungsfeld von Söldnerrotten.


Speerkämpfer der Fraternitas in Defensivstellung


Fernkämpfer

Bogenschützen waren auch noch recht häufig und auch die waren eher leicht bewehrt. Manche Bogenschützen kämpften sogar barfuß um mit gutem Stand und hoher Wendigkeit den Angriffen einfach aus dem Weg zu gehen. Sie wurden für Hinterhalte benutzt und auch als Späher (diese manchmal sogar beritten, als einzige in der Truppe!). Und eben um Angriffe aller Art unter Dauerfeuer zu setzen und ihnen den Schwung zu nehmen.


Bogenschütze mit Langbogen (Eibe) bewaffnet

Dicht gefolgt wurden diese Schützen von Armbruster, die obwohl teurer im Unterhalt sehr beliebt waren, wahrscheinlich weil es ohne viel Übung möglich war mit einer Armbrust zu treffen. Aber auch sie trugen noch kaum Defensivausrüstung mit sich, wie zum Beispiel den später auftauchenden Paveseschild der auf dem Rücken den Schützen beim Nachladen seiner Waffe schützte und sich erst viel später durchsetzte. Armbrüste waren eher Defensivwachen und wurden dank ihrer niedrigen Feuerraten wohl meist bei Belagerungen oder Garnisonsdienst eingesetzt. Bestenfalls wurden ein zwei Schuß auf kurze Distanz abgegeben um dann die Armbrust abzulegen und sich bei den Fußtruppen einzugliedern.
 

Schwere Infanterie

Die zahlenmäßig wenigsten aber dafür auch angesehensten war die schwere Infanterie, die sich was ihre Ausrüstung betraf nahtlos bei den Rittern ihrer Zeit einreihen konnte. Sicher war die Ausrüstung in deutlich schlechterem  Zustand  und zusammengewürfelt da die Einzelteile nach und nach erstanden oder auf den Schlachtfeldern der Welt erbeutet wurde. Aber neben Schwert, Schild, Gambeson und Helm trugen diese Veteranen Kettenbrünnen und Cuir Bouillie am ganzen Körper. Sie kämpften oft an vorderster Front gleich in der zweiten Reihe hinter den Rittern und hatten dort die Aufgabe Durchbrüche  niederzuringen, gestürzte Reiter und angeschlagene Ritter kampfunfähig zu machen und zu verhindern, dass sie sich neu formieren konnten um dem stolzen Adel den nicht beachteten Rücken freizuhalten, damit er sich nur auf sein Sichtfeld konzentrieren konnte. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, in der man nicht nur Vertrauen sondern auch Ehre gewinnen konnte.  Wahrscheinlich war auch der oberste Hauptmann der Truppe meist in dieser Truppe die ihm dann sicher auch als Leibgarde diente. 


Schwere Infanterie der Fraternitas mit Bardike